Spielräume Brüder im Geiste

Mi, 05.03.  |  17:30-17:55  |  Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Ulla Pilz. Brad Mehldaus Soloalbum „Après Fauré“

Schon zum dritten Mal wandelt der Jazzpianist Brad Mehldau ein ganzes Album lang auf den Spuren eines klassischen Komponisten: Nach den beiden „After Bach“-Einspielungen aus den Jahren 2018 bzw. 2023, auf denen Mehldau Präludien und andere Werke des Barock-Großmeisters spielt und mit eigenen Kompositionen darauf antwortet, legte Mehldau 2024 das Album „Après Fauré“ vor. Hier interpretiert er vier Nocturnes von Gabriel Fauré, dem „stillen Revolutionär“ der französischen Romantik (wie Mehldau ihn auf seiner Homepage nennt), bearbeitet eines seiner Kammermusikwerke und lässt sich von Faurés Musik zu vier eigenen Kompositionen inspirieren.Anlass für dieses Album ist der 100. Todestag Faurés, und Brad Mehldau scheint in ihm einen Geistesverwandten gefunden zu haben – schließlich ist der Grammy-Preisträger vor allem bekannt für sein poetisches, intimes, elegisches Musizieren, das perfekt zu Faurés berückenden Melodien und delikaten Harmonien passt. Mehldau spinnt sie weiter, interpretierend, komponierend und improvisierend. Die gewählten Gabriel-Fauré-Stücke stammen aus weit auseinander liegenden Lebensphasen des Komponisten. Was Mehldau daran am meisten beschäftigt, ist das Phänomen Spätwerk. Ebenfalls auf seiner Homepage schreibt er dazu: „Wenn das Erhabene uns einen Vorgeschmack auf unsere Sterblichkeit gibt, dann könnte diese Musik die Strenge des Todes vermitteln – den Tod von Fauré, als er sich ihm näherte, aber auch die Vorahnung unseres eigenen."Am 20. März gastiert Brad Mehldau mit "Après Fauré“ im Wiener Konzerthaus.

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